Der erste Kontakt Arzt-Patient

Das Arztgespräch dauert ca. 1 Stunde
Das Arztgespräch dauert ca. 1 Stunde

Der Strahlentherapeut (Radio-Onkologe) erklärt dem Patienten und seinen Angehörigen in einem längeren Gespräch die Zielsetzung der Therapie, den Therapieablauf und mögliche Nebenwirkungen (s.a. Kapitel „Bösartige Tumore/ Lokalisation“). Falls notwendige Befunde und Diagnostik fehlen, werden diese zügig ergänzt um die exakten Tumordaten zu erfassen. Zudem erhalten Sie Informationen zur voraussichtlichen Dauer der Bestrahlung und  Verhaltensregeln während der Strahlentherapie. Ängstlichen Patienten wird ein Beruhigungsmittel verabreicht. Die Bestrahlung erstreckt sich von Montag bis Freitag über mehrere Wochen, je nach Tumorregion und Zielsetzung der Therapie.

Die meisten Therapien können ambulant (von zu Hause aus) durchgeführt werden. Nur bei schlechtem Allgemeinzustand wird eine stationäre Therapie in einer Klinik oder einem Pflegeheim notwendig sein. Wenn immer möglich ist es sinnvoll, dass der Patient die Therapie in häuslicher Umgebung mit Unterstützung der Familie durchführt. Falls gewünscht, können Familienangehörige den Patienten zur täglichen Bestrahlung begleiten.

Planung und Bestrahlung im Zentrum für Radio-Strahlentherapie

In einem ausführlichen Aufklärungsgespräch überprüft der Arzt für Radio-Strahlentherapie Ihre Indikation, informiert sie über den Therapieablauf  und beantwortet Ihre Fragen. Zudem wird ein Foto von Ihnen erstellt um bei der Planung der Bestrahlung Verwechslungen auszuschließen.

Sie erhalten einen Bestrahlungsplan und unterschreiben die vorgeschriebene Einwilligungserklärung. Ein Termin für die Serienbehandlung, die meistens aus 4-6 Sitzungen besteht, wird vereinbart. Die Behandlung findet in einem Raum mit Tageslicht statt, was vor allem für Angstpatienten eine grosse Entlastung darstellt. Für eine bequeme Lagerung während der Behandlung sorgt gut geschultes Personal. Die niedrigdosierte Bestrahlung findet mit einem Gerät der deutschen Firma Wolf statt und erfüllt modernste Sicherheitsstandards.

Sicherheit / Methoden

Der Sicherheit wird in der Strahlentherapie eine sehr große Bedeutung beigemessen. Mehrere Kontrollinstanzen dienen einem fehlerfreien Ablauf der Behandlung.

Sicherheit in der Planung

Schritt 1

Die Planung einer Bestrahlung erfolgt an einem speziellen Arbeitsplatz. Hierbei zeichnet der Strahlentherapeut in die Bilder des Planungs-CT bzw. des Planungs-MRT präzise die Grenzen des Tumors ein (Konturierung). Diese Daten werden zur Festlegung des zu bestrahlenden Tumorvolumens genutzt und somit wird ein Strahlendosiskonzept festgelegt.

Schritt 2

Der Strahlenphysiker berechnet die Strahlendosis.

Schritt 3

Die Berechnungen des Physikers für die Bestrahlung des Tumors und der Streudosis auf die gesunden Organe werden vom Facharzt überprüft. Insbesondere überprüft er erneut die wissenschaftlich festgelegten Toleranzdosen für das gesunde Gewebe. Der Strahlentherapeut akzeptiert den Plan nur dann, wenn sämtliche Sicherheitskriterien erfüllt sind.

Schritt 4

Bevor die erste Bestrahlung am Patienten durchgeführt wird, überprüft der Physiker den Plan mit einer Qualitätsanalyse. Bei den modernen Bestrahlungstechniken wie IMRT, VMAT, Tomotherapie wird der Plan an einem Phantom erprobt und die effektive Dosis in und um das Zielgebiet gemessen. Erst wenn die Messung eine exakte Übereinstimmung mit der Berechnung zeigt, wird der Plan freigegeben. Dies geschieht durch elektronische Unterschrift. Der Status des Plans kann nach der elektronischen Unterschrift nicht mehr verändert werden ohne eine erneute Überprüfung und Freigabe.

Falls eine Umstellung während einer Bestrahlung vorgenommen werden muss, wird das oben geschilderte Planungsverfahren wiederholt.


Anwendung  / Zielsetzung

Anwendung / Zielsetzung

Die Indikation zur Radio- und Strahlentherapie erstreckt sich im Wesentlichen auf drei große Gebiete: Schmerzbestrahlung (niedrig dosierte Röntgentiefentherapie (RTT), Röntgenreizbestrahlung) Bestrahlung gutartiger Erkrankungen (niedrig bis mittel dosierte Strahlentherapie) Bestrahlung bösartiger Erkrankungen (mittel bis hoch dosierte Strahlentherapie
Bestrahlungsplanung

Bestrahlungsplanung

Die Bestrahlungsplanung unterscheidet sich in ihrer Art und in ihrem Umfang abhängig dem geplanten Technikeinsatz. Das Zentrum für Radio-Strahlentherapie führt diese im niedrig- und mittleren Dosisbereich dank modernster Geräte sofort durch.
Planungs-CT / -MRT

Planungs-CT / -MRT

Diese Untersuchung ist in der Regel nur  bei bösartigen Erkrankungen notwendig. Bei bösartigen Erkrankungen wird der meistenteils tiefer im Körper gelegene Tumor aus verschiedenen Richtungen bestrahlt. Die Strahlen treffen sich in einem „Brennpunkt“, in dem auch der Tumor liegt. Für die Planung ist deshalb eine dreidimensionale Schnittbildgebung notwendig, die mit einem Computertomographen (CT) oder einem Magnet-Resonanz-Tomographen (MRT) durchgeführt wird.
Sicherheit durch Dosimetrie

Sicherheit durch Dosimetrie

Das Zentrum für Radio-Strahlentherapie führt Bestrahlungen im niedrig- und mittleren Dosisbereich durch. Die hierzu erforderlichen Geräte werden laufend geprüft, denn die Dosis jeder Bestrahlung ist außerordentlich wichtig und muss exakt stimmen. Vor dem täglichen Bestrahlungsbeginn erfolgt der sogenannte "Morgencheck" des Röntgentherapiesystems und alle Sicherheitssysteme werden nachgeprüft. Während der Bestrahlung wird die vom Arzt festgelegte zu applizierende Dosis durch zwei voneinander unabhängige Überwachungssysteme überprüft.
Sicherheit während der Bestrahlung

Sicherheit während der Bestrahlung

Im Zentrum für Radio - Strahlentherapie gelten sehr hohe Sicherheitsstandards. Wie bei allen komplexen Abläufen, gilt es menschliches Versagen zu minimieren und weitestgehend auszuschließen. Die größte Sicherheit stellt kompetentes und motiviertes Personal dar. Um Verwechslungen auszuschließen, wird jeder Patient fotografiert. Das Porträt des Patienten dient zur fehlerfreien Zuordnung der Daten.

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