In der Medizin bedeutet das Wort Tumor dasselbe wie Schwellung. So können Entzündungen, Ödeme, Zysten oder Geschwülste vom Mediziner als Tumor bezeichnet werden.
In der Regel wird der Begriff aber zur Benennung einer gutartigen oder bösartigen Neubildung von Körpergewebe (Neoplasie) verwendet. In der Umgangssprache werden bösartige Neoplasien als Krebs bezeichnet. Auf Grund der Lokalisation sowie der Funktion des Tumors können Fehlfunktionen von Organen ausgelöst werden aber auch generelle Beeinträchtigungen des Gesamtorganismus. Die bösartigen Tumore gehören in den Industrienationen zur zweithäufigsten Todesursache nach den Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Nachfolgend finden Sie Erklärungen zu den wichtigsten Therapiemöglichkeiten der Strahlentherapie nach Körperregion geordnet.
Die Besonderheit der Bestrahlung im Kopf-Hals-Bereich liegt in der Anatomie der bestrahlten Region. Unterschiedliche Tumorlokalisationen im Kopf-Hals-Bereich haben eine unterschiedliche Prognose.
Die Bestrahlung im Kopf-Hals Bereich kann ohne vorherige Operation (primär) erfolgen, wenn der Tumor nicht operabel ist oder eine Operation zu einer starken Funktionseinschränkung oder gar zu einem Organverlust führen würde.
Bei circa 30 % der Patienten mit soliden Tumoren können sich im Laufe der Erkrankung Ableger im Gehirn (Hirnmetastasen, zerebrale Metastasen) entwickeln. Hirnmetastasen treten auf bei den Primärtumoren der Brust, der Lungen, der Haut, der Niere, der Harnwege und des Magen-Darm-Traktes. Metastasen können einzeln (singulär) oder auch mehrfach (multipel) vorkommen.
Das heutige Therapiekonzept sieht eine Bestrahlung der Brust nach einer operativen Behandlung vor. Die Operation kann brusterhaltend (Lumpektomie) aber auch eine komplette Entfernung der Brustdrüse (Mastektomie) sein. Bei Befall der Lymphknoten in der Achselhöhle (Axilla) erfolgt auch eine Bestrahlung der Lymphabflusswege. Leitlinien zur Therapie des Brustkrebses, die Behandlungsrichtlinien nach Stadium bzw. Klassifikation vorsehen, sind weltweiter Standard in der Behandlung des Mammakarzinoms, dem häufigsten Krebs bei Frauen.
Die Neubildung entarteter Zellen der Bronchien gehört zu den häufigsten bösartigen Erkrankungen des Menschen.Die Behandlung der Bronchien ist durch die Nähe des Bestrahlungsvolumens zu beiden Lungenflügeln besonders kompliziert. Das Zielvolumen des Bronchialtumors im Brustkorb ist oft groß und die Schonung von Lunge und Rückenmark ist wichtig, um die Lebensqualität nach der Bestrahlung nicht zu beeinträchtigen.
Die am häufigsten vorkommende Form von Lungenkrebs ist das sogenannte nicht-kleinzellige Bronchialkarzinom. Bei nichtkleinzelligen Bronchialkarzinomen wird eine vorsorgliche Bestrahlung des Kopfes empfohlen (PCR: Prophylaktische kranielle Radiotherapie). Die Kopfbestrahlung erfolgt nach der primären Behandlung des Lungenkarzinoms. Wenn der Erfolg der Behandlung zu einer mehr als 50-prozentigen Verkleinerung des Tumors geführt hat, wird die PCR durchgeführt um die Wahrscheinlichkeit des Auftretens von Metastasen im Gehirn zu verringern. Hierdurch wird auch eine Überlebensverbesserung erzielt.
Die Prostata liegt anatomisch in der Nähe der Blase und des Enddarms. Die Bestrahlung sollte so erfolgen, dass die Bestrahlungsgrenzwerte dieser Organe nicht überschritten werden.
Enddarmbestrahlungen vor einer geplanten Operation können die Heilungschancen verbessern. In vielen Fällen kann durch eine Vorbehandlung eine operative Resektion des Schließmuskels (Sphinkter) verhindert werden.