Das heutige Therapiekonzept sieht eine Bestrahlung der Brust nach einer operativen Behandlung vor. Die Operation kann brusterhaltend (Lumpektomie) aber auch eine komplette Entfernung der Brustdrüse (Mastektomie) sein. Bei Befall der Lymphknoten in der Achselhöhle (Axilla) erfolgt auch eine Bestrahlung der Lymphabflusswege. Leitlinien zur Therapie des Brustkrebses, die Behandlungsrichtlinien nach Stadium bzw. Klassifikation vorsehen, sind weltweiter Standard in der Behandlung des Mammakarzinoms, dem häufigsten Krebs bei Frauen.
Im Erstgespräch erklärt der Strahlentherapeut die Notwendigkeit und Zielsetzung der Strahlentherapie. Mögliche Nebenwirkungen werden erläutert. Nach Ihrer Einwilligung zur Therapie werden die Termine organisiert.
Die Bestrahlung der Brust wird fast immer gut vertragen. Die Patientinnen sind etwas in ihrem Allgemeinzustand beeinträchtigt. Einige Frauen gehen ihrem gewöhnlichen Alltag und manche gar ihrer Arbeitstätigkeit nach. Es spricht beispielsweise nichts gegen leichte Gartenarbeiten. Typische Nebenwirkungen, die üblicherweise nach zwei bis drei Wochen Bestrahlungszeit auftreten, ist eine Rötung der Brust wie bei einem Sonnenbrand. Müdigkeit mit einem verstärkten Bedürfnis zum Hinlegen, eventuell mit Einschlafen, kann ebenfalls vorkommen. Die Empfehlung in diesem Fall ist ein Spaziergang im Freien oder leichte sportliche Betätigung wie z.B. Fahrrad fahren. Die Nebenwirkungen klingen einige Tage nach Abschluss der Therapie ab. Eine zusätzliche Sonneneinstrahlung auf das bestrahlte Areal sollte vermieden werden.
Werden die Lymphabflusswege bestrahlt, so kann ein Lymphödem die Folge sein. Eine Lymphdrainage wird circa 2 Wochen nach Beendigung der Behandlung empfohlen, da das Gewebe während der Bestrahlung entzündlich verändert ist. Lymphödeme können in einigen Fällen chronisch werden, insbesondere wenn operativ eine Vielzahl an Lymphknoten entfernt worden sind. Ihr Arzt wird in jedem Fall während der Behandlungsdauer zusätzliche Verhaltensmaßnahmen abhängig von den Nebenwirkungen verordnen.